Huchen in den Karpaten

(Süd-Polen und West-Ukraine)

Süd-Polen

Zu den 3 populärsten Huchenflüssen in Polen zählen Dunajec, Poprad und San. Ihre Unterkunft in Süd-Polen (Anflug über Krakau oder Katowitz) befindet sich 300 m vom Dunajec entfernt. Große Huchen bringen es hier auf mehr als 130 cm KörperlängeIm nahen Gebirgsstausee, den Huchen auch für sich beansprucht haben, sichteten Taucher rekordverdächtigte Exemplare von weit über 160 cm Körperlänge. Die "See-Huchen" verlassen ihr Revier nur im Frühjahr, um sich in den Zuflüssen des Sees fortzupflanzen. 


Die Angel-Lizenz erlaubt das Fischen sowohl im Dunajec und Poprad, wie auch in zahlreichen Gebirgsstauseen und ca. 80 Salmoniden-Flüssen der Karpaten-Region, bis hinauf in die Hohe Tatra. Die fischereirechtlichen Gesetze und Verordnungen sind regional unterschiedlich und werden Ihnen ausführlich erläutert.


Tipps

* Kurse im Fliegenfischen und Fliegenbinden sind bei den Guides vor Ort optional buchbar.


* Huchen-Zuchtstation: Nur wenige Kilometer entfernt, an einem kleinen Nebenzufluss des Dunajec, können Sie die berühmteste und größte Salmoniden-Zuchtstation Polens bestaunen, mit ihren großen Zuchthuchen. Die Professoren von der Krakauer Fakultät für Fischzucht, die hier seit den 1950er Jahren ein in der Welt einmaliges Huchen-Zuchtprogramm aufgebaut haben, können Ihnen die Huchenbecken mit den Laichtieren zeigen und viele interessante Sachen zum Thema Fressverhalten des Huchens erzählen.



West-Ukraine

In der West-Ukraine (Anflug über Lemberg) gibt es in den wilden Waldkarpaten 3 Fluß-Systeme, in denen seit jeher Huchen leben: Die Theiß am Südrand und der Pruth und der Tscheromosch am Nordrand des Karpatenbogens. Der Ichthyologe und Experte für Huchen, Äschen, Nasen und Naturschutz, Dr. Alexander Harsanyi, schreibt in seinem von "Fisch und Fang" veröffentlichten Buch "Der Huchen", der ukrainische Karpatenfluss "Tscheromosch", ist der letzter Huchen-Fluss Europas im Urzustand mit unveränderten Huchenbeständen. 


Künstliche Ansiedlung des Huchens in der West-Ukraine gibt es seit den 1970er Jahren am Grenzfluss San (Besatz durch den Polnischen Anglerverband). Neuerdings besetzen ukrainische Fans des Huchens auch das Fluß-System des Dniesters (Parallelfluß des Pruths) mit den Großsalmoniden. Vielerorts sehr erfolgreich.


Das Fischen in der Ukraine gestaltet sich weitaus entspannter und günstiger als woanders. Es gibt keine Regelungen wie in Polen und der EU, und man benötigt in der Regel auch keine teure Angel-Lizenz. Kontroliert wird hier niemand, aber man sollte wissen, dass der Karpaten-Huchen in der Ukraine von der Regierung geschützt wird und dem Gewässer nicht entnommen werden darf. Trotz des Fangverbots wird er recht häufig gefangen, entweder als Junghuchen beim Spinnfischen in der Forellen- und Äschenregion, oder als Top-Räuber beim Raubfischangeln in der Barbenregion. Teilweise ziehen die ukrainischen Theiß-Huchen im Winter flussabwärts in die wärmere Pannonische Tiefebene ab, bis runter an die ungarische Grenze, wo sie mit Welsen, Hechten, Zandern und großen Rapfen konkurrieren müssen. Nach dem großen Winter-Fressen und der Schneeschmelze ziehen sie dann wieder flussaufwärts in die Karpaten zum Ablaichen


Huchen kann man in der Ukraine mit der Fliege, mit Spinnködern oder lebendem Köderfisch fangen, jedoch bitte den Fisch schnell wieder unversehrt zurück zusetzen....und bitte keine Photosessions am Ufer veranstalten, denn die Art steht unter nationalem Schutz.


Aus heutiger Sicht wird der Europäische Huchen nur in der ukrainischen Karpatenregion dauerhaft überleben können, denn hier sind die Gewässer völlig unverbaut und wild wie seit Urzeiten (siehe Google Maps). Es werden auch keine Wasserkraftwerke (grüner Strom) geplant und gebaut, wie z.B. in Ex-Jugoslawien (über 5000 Stück), die die natürlichen Lebensräume der Huchen und ihrer Beutetiere immer mehr fatal verändern und dauerhaft zerstören. Die Ukraine setzt weiterhin auf Atomenergie, was nicht nur der CO2-Billanz zu Gute kommt, sondern auch den heimischen Fluß-Ökosystemen


Auch der Klimawandel (Huchen brauchen nach der Schneeschmelze noch relativ kaltes Wasser zum Ablaichen) macht sich in der Karpaten-Ukraine kaum bemerkbar. Dank des kontinentalen Klimas sind die Gewässer weiterhin monatelang vereist (keine Kormoranplage) und halten das Wasser lange kühl für eine erfolgreiche Eiablage der Elterntiere und das Schlüpfen des gesunden Huchen-Nachwuchses. Dank der sehr guten Durchgängigkeit der Flüsse (keine Querbauwerke) und der unerschõpflichen Sedimentfracht aus den Waldkarpaten, können die Huchen ihre kurze Laichwanderung ungehindert antreten und praktisch überall geeignetes Sohlsubstrat für das Laichgeschäft vorfinden. Aufgrund der vielfältigen Strukturgüte des Gewässerbetts, können die Huchen selbst im Hauptfluß ihr Laichgeschäft verrichten.


Tipps

* GUIDE: Es ist ratsam das Angelrevier bereits zu Hause mit Google Maps zu erforschen und sich vor Ort einen einheimischen Führer zu organisieren, der Ihnen zeigt, wo die Donaulachse rauben und vor allem, der die Leute dort kennt. In der Ukraine sind nämlich Flüsse und Seen Volkseigentum. Sie ernähren die Lokalbevölkerung und liefern wichtiges Eiweiß, dass dort nicht gerade billig ist. Man braucht weder Angelschein noch Angel-Lizenz, wie in Polen, um zu angeln. Einheimische sehen es nicht immer gerne, wenn ausländische Angel-Touristen ihre Vorratskammer "plündern". In der Regel sind zum Glück die meisten ukrainischen Angler sehr gastfreundlich, hilfsbereit und verraten schon Mal die eine oder andere gute Stelle und geben einem ein paar Tipps mit auf den Weg.


* KLIMA: Man sollte das kontinentale Karpatenklima nicht unterschätzen, denn beteits im Dezember können sehr kalte Perioden auftreten. Die Schnur gefriert schnell und die Ringe werden schnell beschädigt. Am besten man plant seinen Urlaub im November ein.


* HOTEL: In den meisten gehobenen ukrainischen Hotels und Pensionen steht Ihnen nach dem eiskalten Fischen eine Saunalandschaft mit einem Innen- und Außen-Swimmingpool zur Verfügung, was nach winterlichem Angeln Gold wert ist. Sparen Sie bitte nicht an der falschen Stelle, und machen Sie aus der Not eine Tugend. Nehmen Sie sich ein schönes Spa-Hotel. Es kostet wirklich nicht die Welt, wie bei uns.

Schonzeit: 01.03 - 31.05

Entnahmefenster: 70 - 120 cm

offizieller polnischer Rekord: 30,3 kg (2001)


Huchen in Polen

Die heutigen Huchenbestände im DunajecPoprad und San (Einzugsgebiet der Weichsel) sind auf künstlichen Besatz  zurück zu führen. Polen ist das einzige Land, in dem sich künstliche Bestände längerfristig etablieren konnten. Obwohl sich die Huchen vielerorts selbst vermehren können, werden jährlich ca. 600.000 Junghuchen vom Polnischen Anglerverband nachbesetzt. In der Nähe ihres Hotels befindet sich die berühmteste Salmonidenzuchtanlage Polens, die Sie nach Absprache gerne (inklusive der großen Laich-Huchen) besichtigen dürfen.

 

Das Einzugsgebiet der Donau ist in Polen auf nur 2 kleine Bereiche im Süden des Landes beschränkt. So gab es in Polen ursprünglich auch nur 2 Huchen-Gewässer, der Fluss Czarna Orawa, westlich der Stadt Nowy Targ und der Bach Czadeczka, südlich von Wisła. Beides Zuflüsse der slowakischen Waag, die nach Süden zur Donau entwässert. Insgesamt war das Verbreitungsgebiet in Polen also ziemlich klein und die Fischart Huchen nur wenigen Anglern bekannt.


Die ersten ausgewachsenen Huchen fing man im Weichsel-System 1901 im slowakischen Gebirgsfluß Poprad. Sie wurden zur Zeiten der Donau-Monarchie Österreich-Ungarn als Jungfische über die Donau-Weichsel-Wasserscheide gebracht und entstammen höchstwahrscheinlich einer Fischzuchtanlage im Oberlauf des Hornads. Die Großsalmoniden verbreiteten sich Anfang des 20. Jahrhunderts sehr schnell flussabwärts in den polnischen Abschnitt des Poprads und gelangten  schließlich in den mächtigsten und  berühmtesten aller polnischen  Gebirgsflüsse, den Dunajec. Auch dort fanden die großen Raubfische genug FutterfischeUnterstände und Laichplätze, um stabile Populationen zu bilden. Nun gab es im Dunajec und seinen Zuflüssen nicht nur die saisonell vorkommenden Ostseelachse und Meerforellen, die im Herbst ihre  Laichgebiete in den Karpaten zu hunderttausenden aufsuchten, sondern auch einen dritten Großsalmoniden, den Huchen. Dieser war noch größer als sie und war vor allem für Angler sehr reizvoll.

 

 Schnell wurde klar, dass die großen Wanderfische aus der Ostsee und der nicht wandernde und territorial lebende Huchen nebeneinander koexistieren konnten. Die jungen Lachse und Meerforellen, die erst nach ca. 3 Jahren nach dem Schlüpfen in die Ostsee abwanderten, ergänzten zusätzlich den ausgiebigen Speiseplan des nimmersatten Huchens. Die Laichwanderung der großen Lachse und Meerforellen aus der Ostsee lockte jedes Jahr nicht nur Braunbären und einheimische Fischer an die Ufer der Bergflüsse, sondern  auch wohlhabende, meist adlige Touristen und  Angler aus dem ganzen Land. Doch es war nur ein kurzes Saisongeschäft für die einheimischen Hotelwirte und Bergbauern. 

 

Im Gegensatz zu den Meerforellen und den  Lachsen, die nach dem Laichgeschäft wieder abwanderten oder starben, lebten die riesigen Huchen ihr ganzes Leben in den Bergflüssen der Karpaten in festen,  territorialen Hierarchien. Wurde ein großes Exemplar an einem guten Unterstand gefangen, rückte schnell der nächst stärkere Huchen im Revier an seine Stelle. Recht  schnell begriff die einheimische Bevölkerung (die Goralen), die von der Holzwirtschaft, ihren Schafsherden und den Wandertouristen lebten, dass der Huchen die wohlhabenden Angler das ganze Jahr über in ihre Region locken kann und machten den Angeltourismus zu einem  zusätzlichen Standbein ihres Gelderwerbs. Vor allem Angler aus Krakau kamen ins Vorland der Hohen Tatra, um den großen und auffällig stark bezahnten Raubfischen nachzustellen. Der Angeltourismus kam auch dem Natur- und Gewässerschutz zu Gute und dezimierte die Flusswilderei mit Netzen. Niemand hatte mehr Zweifel an dem neuen  Geschäftsmodell der Goralen, denn die gefangenen Fische waren über 1,6 m lang  und über 40 kg schwer.

  

Seit der Errichtung der Staumauer (Wasserkraftwerk) an der Weichsel bei Włocławek (unterhalb von Warschau) 1968, ist die Wanderung der Meerforellen und Lachse aus der Ostsee in die Karpatenflüsse blockiert. Nun war der Huchen als einziger der einst 3 Großsalmoniden-Arten in den Gebirgsflüssen Dunajec und Poprad übergeblieben. Als die einheimischen Fischer und die Anglerschaft realisierten, dass Lachs und Meerforelle ihre Laichgewässer im Dunajec-System und den anderen großen Gebirgsflüssen nicht mehr erreichen, beschloss der Polnische Anglerverband alle größeren Gebirgsflüsse mit Junghuchen zu besetzten, um die Attraktivität der Angelgewässer nicht zu schmälern. Die ersten Besatzmaßnahmen wurden Ende der 1960 Jahre im Dunajec durchgeführt. Wenig später auch in anderen Zuflüssen der oberen Weichsel (Soła, Skawa, Raba, Poprad, Wisłoka, Wisłok und San), in den Sudeten-Flüssen Bober und der Glatzer Neiße (Oder-Zuflüsse) sowie in der Gwda (dt. Küddow) im Nordwesten  Polens, einem Fluss, der die sudliche Pommersche Seenplatte entwässert. 

 

Bis heute werden jedes Jahr Jungfische dieser begehrten Fischart in den Flüssen des Karpatenvorlandes ausgesetzt, um dem gestiegenen Angeldruck gerecht zu werden und die Populationen stabil zu halten. 2017 waren es ca. 600.000 Junghuchen mit einer Länge von mindestens 30 cm. Am besten konnten sich Huchen bis heute in den Karpatenflüssen Dunajec, Poprad und San sowie ihren Nebenflüssen behaupten. Sie gelten dort als längst eingebürgert und bilden stabile Populationen mit ca. 2000 Laich-Fischen.

Huchen in der West-Ukraine

Bei den ukrainischen Huchen in den Flußsystemen der Theiß und des Pruths (Einzugsgebiet der Donau) handelt es sich seit jeher um reine Wildbestände. Ein  genetischer Schatz in vielerlei Hinsicht. 

In den ukrainischen Waldkarpaten finden  Huchen seit Urzeiten unverändert ideale Bedingungen vor. Der geringe Angeldruck, vor allem aber der naturbelasse Zustand der Gewässer, macht die ukrainischen Karpaten-Flüsse zu den besten Huchen-Gewässern überhaupt.

 

In den ukrainischen Karpaten und im Karpatenvorland wurden die Flüsse nie begradigt und auch nicht durch Wehre aufgestaut. Die Flüsse sind somit für die Laichzüge der großen Elterntiere gut durchgängig und das Sohlsubstrat wird gut durchströmt, ist nicht verschlammt und bietet somit beste Laichplätze nicht nur für den Huchen, sondern auch für seine Beutefische Die ukrainischen Wildflüsse haben eine hohe Eigendynamik und produzieren ständig neue Strukturen und Lebensräume. Somit bieten sie ideale Bedingungen für die dort lebenden Fisch-Lebensgemeinschaften. Der reich gedeckte Tisch an Futterfischen und Beutetieren sowie die Vielfält an Unterständen (Strukturen) machen einen gesunden Huchen-Bestand erst möglich.      

Biologie und Verbreitungsgebiet des Huchens

Der Europäische Huchen gehört zu den größten, seltensten und begehrtesten Raubfischen der Welt. Er ist mit Abstand der größte heimische Salmonide und wird bis zu 50 kg schwer und 170 cm lang. Diese Dimensionen können Huchen bereits nach dem 15. Lebensjahr erreichen, wenn sie genügend Nahrung und Unterstände in ihrem Jagdrevier vorfinden. Diese schnellwüchsige Fischart ist ein reiner Angelsport-Fisch und bietet einen ausdauernden und harten DrillSeine enorme Größe, seine elegante Körperform und nicht zuletzt sein auffällig stark bezahntes Maul, machen den Huchen zu einer begehrten Angeltrophäe. Innerhalb der Gattung Hucho hat der Europäische Huchen 3 nahe Verwandte: den Sibirischen, den Chinesischen und den Koreanischen Huchen. Der Sachalin-Huchen (Parahucho perryi), der nur zum Laichen die Flüsse aufsucht (Wanderhuchen), sieht zwar den Huchen (bis auf die Kopfform) sehr ähnlich, stellt jedoch eine eigene Gattung. Die insgesamt 4 Hucho-Arten sind mit den Lenoks (Gattung Brachymystax) näher verwandt als mit einheimischen Lachsen, Forellen oder Saiblingen.

      

Der eurasische Vetter des Donau-Huchens, der Sibirische Huchen (Taimen), wird noch größer und ist morphologisch vom heimischen Huchen nicht zu unterscheiden. Nur die stärkere Rotfärbung der Flossen und des letzten Körperdrittels verraten eindeutig den Taimen. Hucho taimen kann weit über 100 kg wiegen und ist die größte Salmonidenart der Welt. Der größte jemals mit der Angel gefangene sogenannte Taimen wog 105 kg und war 2,10 m lang. Dieses gigantische Exemplar wurde 1988 in der russischen Tundra (Fluss Kotui) gefangen. Innerhalb der Gattung Hucho gilt der Sibirische Huchen als Urform aller Huchenarten. Sein Verbreitungsgebiet ist nicht auf Sibirien (Asien) beschränkt, denn Hucho taimen kommt auch in Nordosteuropa westlich des Uralgebirges vor. Er besiedelt seit jeher das Flußsystem der Petschora (Nordpolmeer) und der Kama (Wolga). Hier, an den Westflanken des Urals befinden sich die wildesten Regionen Europas, die Sibirien in nichts nachstehen. Einen Huchen zu fangen, stellt hier kein Problem dar. Zudem ist die Petschora das Laichgebiet des Atlantischen Lachsen.

 

Das natürliche Verbreitungsgebiet des Europäischen Huchens ist auf das Flußsystem der Donau beschränkt. In Urzeiten kam er auch im östlich angrenzenden Einzugsgebiet des Dnister-Flußes (heutige Ukraine) vor. Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts besiedelten Huchen praktisch jeden Fluß-Oberlauf im Einzugsgebiet der Donau

 

Huchen sind heute vielerorts ausgerottet oder im Bestand stark gefährdet, da ihre Lebensräume (Flüsse der Äschen- und Barbenregion) begradigt und durch Wasserkraftwerke verbaut wurden. Ohne kontinuierliche Besatzmaßnahmen der Angler wäre diese Fischart in den meisten Regionen längst ausgestorben.

 

Huchenbestände findet man heute noch vereinzelt in Bayern, Österreich und in Slowenien. Die einst sehr guten Bestände des West-Balkans sind nach dem Jugoslawien-Krieg stark geschrumpft. Heute werden die Rest-Populationen auf dem Balkan durch Überfischung, Wilderei und seit einigen Jahren durch den massiv fortschreitenden Ausbau von knapp 3000 Wasserkraftwerken dezimiert. Die "grüne Energiewende" auf dem Balkan umfaßt praktisch jedes Fließgewässer und zerstört die Lebensräume des Huchen für immer. Zudem werden größere Flüsse, wie die Save, für die Schifffahrt ausgebaut. Die besten Huchen-Flüsse der Balkan-Halbinsel findet man in Bosnien und in Montenegro.

 

Aufgrund von Fehlinformationen in der Internet-Enzyklopädie Wikipedia, wissen nur die Wenigsten, dass Huchen auch die linksseitigen (nördlichen) Donau-Zuflüsse, die aus den Karpaten kommen, besiedeln. So gibt es noch lokale Populationen in der Slowakei sowie zusammenhängende Populationen in Ungarn und Rumänien im Grenzgebiet zur Ukraine entlang der Theiß. Die größten und besten Huchen-Bestände sind bis heute in der wirtschaftlich schwachen West-Ukraine (Waldkarpaten) erhalten geblieben. Die unverbauten Wildflüsse im Einzugsgebiet der Theiß und des Pruths bieten den Großsalmoniden seit jeher ideale Laichplätze und Jagdreviere.

 

Außerhalb des Donau-Systems wurden Huchen nur in Polen erfolgreich angesiedelt. So gibt es im polnischen Teil der Karpaten, im oberen Teil des Weichsel-Systems, seit ca. 100 Jahren Huchen. Besatzsversuche des Huchens gab es auch im Bergland von England, Frankreich, Spanien und Marokko. Jedoch konnten sich dort die Bestände nicht längerfristig etablieren.

 

Huchen besiedeln in der Regel die untere Äschen- und obere Barbenregion der Flüsse. Die Forellenregion wird allenfalls zur Laichablage aufgesucht und dient dann auch als Lebensraum für Junghuchen. Mit zunehmendem Alter und erhöhtem Nahrungsbedarf wandern die Jungfische stromabwärts. Mit 4 bis 5 Jahren und einer Länge von ca. 70 bis 80 cm werden sie geschlechtsreif

 

Adulte Tiere sind territorial und leben als Einzelgänger oder in kleinen Gruppen. Ihre Unterstände verlassen sie nur um zu jagen. Als Top-Räuber stehen sie an der Spitze der Nahrungskette und machen Jagd auf alles, was sich gerade im Wasser befindet. Dazu nutzen sie das gesamte Gewässerbett, auch die flachen Uferzonen. Sie jagen vornähmlich in der Dämmerung und in der Dunkelheit. Im Winter, wenn sie am aktivsten sind, jagen sie auch tagsüber. Zu ihrer Hauptbeute gehören strömungsliebende Weißfische wie Nasen, Barben und Döbel. Wenn sich die Gelegenheit bieten fressen sie auch Wasservögel, Wasserratten und Frösche.

 

Der Huchen ist relativ unempfindlich gegenüber Gewässerverschmutzungen, stellt jedoch hohe Ansprüche an die Gewässerstruktur (Lebensraum) und Durchgängigkeit seines Flußes (Laichzug, Fischwanderung seiner Beutefische). Deshalb kann seine Art nur in naturbelassen Fließgewässern dauerhaft überleben. Durch massive Eingriffe in die europäischen Flüsse (Begradigung und Bau von Staustufen) wurde der Huchen an den Rand der Ausrottung gebracht. Größere gesunde Huchen-Populationen findet man daher nur noch in wenigen Gegenden des Balkans sowie in den Waldkarpaten der West-Ukraine.

      

Fang des Huchens

Gleich nach der Schonzeit beginnt eine sehr gute Beiß-Phase der nach dem Laichgeschäft ausgehungerten Raubfische.

 

Mit steigenden Wassertemperaturen im Sommer, werden die Huchen beißfaul. Mit dem ersten Frost im September und fallenden Temperaturen beginnt der Huchen wieder intensiv zu rauben. Er jagd bevorzugt in der Dämmerung und in der Dunkelheit. Im Winter auch am Tage. Seine spektakulären Raubzüge an der Wasseroberfläche lassen jedem das Blut in den Adern gefrieren. 

 

Huchen leben meist als Einzelgänger oder in kleinen Gruppen in tiefen Gumpen und Unterwasser-Canyons. Um Energie zu sparen, stehen sie oft im Strömungsschatten von Wasserhindernissen wie Felsen etc. und nutzen instinktiv jede Form von Deckung (überhängende Bäume, Prallhänge).

 

Zur Jagd nutzt der große Raubfisch das gesamte Gewässerbett - auch flache Uferstellen - und macht selbst vor Wasservögeln und Säugetieren nicht Halt. Er ist ein Opportunist und nutzt jede erdenkliche Nahrungsquelle, die gerade zur Verfügung steht. Bei der Köderwahl sollte man das stets bedenken. Zur bestimmten Jahreszeit sind z.B. Imitationen von Kücken und Fröschen sehr erfolgreich. 

Fliegenfischer sind mit Streamern in XL-Format bestens ausgerüstet.

 

Zum Huchenfang benutzt man am besten sehr robustes Spinngerät und fischt mit großen und schweren Ködern. Man sollte eine Rute mit besonders großem Spitzenring verwenden, damit bei Minusgraden die Schnur nicht festfriert. Für den so wichtigen harten Anhieb in das stark bezahnte und stahlharte Maul des Huchens eignen sich am besten geflochtene Schnüre mit geringer Dehnbarkeit. Ob man ein Stahlvordach verwendet, bleibt jedem selbst überlassen. Wichtig beim Winterfischen ist eine angemessene Bekleidung. Dazu gehören auch wasserdichte Schuhe mit rutschfesten Sohlen und Handschuhe.

 

Es wird oft behauptet, der Huchen sei schwer zu fangen. Fisch der 1000 Würfe wird er genannt. Doch das liegt nicht daran, dass er besonders scheu ist oder misstrauisch, sondern weil er so selten geworden ist. Laut Expertenaussagen zeigt der Huchen ein ähnliches Beißverhalten wie der Hecht. Er ist gierigunvorsichtig und aggressiv. Während seiner Jagden ist er wie in einem Fressrausch und attackiert jede potentielle Beute.

 

Kennt man seine Unterstände und seine genaue Lebensweise, ist er relativ leicht zu fangen. 

Wir wissen wo, wann und wie.

 

Huchen-Zucht in Polen

Aufgrund von Fischwilderei (v.a. auf slowakischer Seite) und dem Bau eines Staudamms in der Slowakei (Orawa-Stausee) nahe der polnischen Grenze, sah sich der Polnische Anglerverband 1955 dazu gezwungen, den Huchen in seinem natürlichen Verbreitungsgebiet des Flusses Czarna Orawa durch künstliche Besatzmaßnahmen zu retten.

 

Dazu wurden 6 wild lebende Laichfische in jenem Fluss gefangen und in die Salmoniden-Zuchtanlage in der kleinen Ortschaft Łopuszna am Zufluss des Dunajec gebracht. Hier begann die erste Huchenzucht in Polen, die weltweit ihresgleichen sucht. Die Fischzucht wurde (und wird bis heute) von Experten der Krakauer Universität geleitet und es wurden damals die ersten Versuche unternommen, Huchen-Wildfänge künstlich zu vermehren und groß zu ziehen. Zur Verwunderung der Fischzucht-Experten gelang die an anderen Orten Europas so schwierige Huchenaufzucht auch beim ersten Mal. Die Lage am Dunajec machte diesen Erfolg erst möglich, denn die dort in Planktonnetzen abgefischte Nahrung für die frisch geschlüpften Huchen ist unentbehrlich für das Überleben der winzigen     Räuber. Heute werden in der Salmoniden-Zuchtanlage Łopuszna ca. 1.000.000 Junghuchen pro Jahr produziert, davon gelangen ca. 600.000 in polnische Gebirgsflüsse. Sie sind etwa 30 cm lang.

 

Im Laufe der Jahrzehnte wurde in Łopuszna sehr viel an der Aufzucht (speziell Ernährung) und Lebensweise der Huchen geforscht. Einen erheblichen Beitrag zur Erforschung des Huchens leisteten auch die Huchenangler in und um Łopuszna. Sie führten Fangstatistiken, verrieten die Fangplätze, überliessen den Mageninhalt zur Analyse und gaben besonders große Tiere an der Zucht-Forschungs-Station ab. Dadurch hat man herausgefunden, dass Huchen den Forellen- und Äschenbestand kaum gefährden können, da sie sich hauptsächlich von strömungsliebenden Weißfischen wie Nasen und Döbeln ernähren sowie Wasservögeln und Wasserratten. Im Herbst, wenn sich die Frösche ins Wasser zur Überwinterung zurückziehen, sind diese die Hauptbeute der Huchen. Huchen sind Opportunisten, sie fressen das, was gerade da ist.

      

         

Haben Sie Interesse am Fischen?

Wenn ja, dann kontaktieren Sie uns telefonisch, über WhatsApp oder per e-Mail und schildern uns kurz Ihr Vorhaben. Wir werden auf Ihre Wünsche und Bedürfnisse eingehen und sie im Planungskonzept Ihrer Angelreise berücksichtigen und umsetzen.

 

Sie können auch kombinierte Angeltouren machen, z.B. Ostseefischen auf Dorsch oder Lachs mit anschließendem Angelurlaub in Küstennähe auf Zander, Hecht oder Meerforelle. Auch eine Rundreise durch die verschiedenen Gewässerlandschaften Europas ist gut umsetzbar und zudem noch ökonomisch. Ihren anglerischen und touristischen Ambitionen sind keine Grenzen gesetzt. Ein kurzer Anruf genügt.

 

Für diejenigen, die nicht alleine verreisen möchten und lieber in einer kleinen Gruppe unterwegs sein wollen, bieten wir die Möglichkeit an einer geführten Angelnreise Teil zu nehmen. Sie wohnen und angeln dann in einer Gruppe von ca. 4 Leuten und werden von einem Guide geführt. Die Teilnahme erfordert kein großes Budget, wie man es von anderen Anbietern kennt und sollte möglichst schnell angekündigt werden, um günstige Flugtickets erwerben zu können.

 

Sollten Sie bereits ein Team von mehreren Leuten zusammen haben, kontaktieren Sie uns. Wir beraten Sie und organisieren alles.

 

Terminvorschläge für Kleingruppen 

mit Guiding finden Sie unter...

"Reise-Termine"

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Kontakt:

mobil: 0049-177-5691927

 

E-Mail: angelninpolen@freenet.de